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Das Büffelreservat im Kis-Balaton

Der Kis-Balaton (kleiner Balaton) bietet Naturfreunden und Tierliebhabern einen einmaligen Einblick in die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt Ungarns. Eine besondere Attraktion befindet sich in Kápolnapuszta, an der Ostseite des Kis-Balaton: Hier liegt das einzige Büffelreservat Mitteleuropas.

Die im Reservat lebenden Büffel gehören zu den ältesten ungarischen Tierrassen. Seit mehreren hundert Jahren sind die Tiere im Karpartenbecken beheimatet und wurden im 19. Jahrhundert vorwiegend als Nutztiere verwendet. Zu dieser Zeit lag die Population in Ungarn bei knapp 100.000 Tieren. In Folge der Modernisierung der Landwirtschaft schrumpfte die Population allerdings ab, da Landmaschinen die Arbeit der Büffel übernahmen.

Die Grafenfamilie Festetics war es, welche die ersten Büffel um 1800 auf den Weiden nahe des Sumpfgebietes am Kis-Balaton ansiedelte. Auch hier dienten die Tiere zuerst als Nutz- und Arbeitstiere, verloren aber diese Aufgaben, als Traktoren und Maschinen nach Ende des Zweiten Weltkrieges die Arbeit schneller und einfacher machten. Die wenigen Tiere, die übrig blieben, wurden schon damals als Touristenattraktion gehalten. 1992 wurde die Büffelpopulation in Folge eines Tierschutz- und Zuchtprogrammes von 16 auf über 200 Tiere erhöht. Da die Weideflächen am Kis-Balaton allmählich knapp wurden, siedelte man 2007 einige Muttertiere und deren Kälber in die Pustza bei Zalavár um. Die verbleibenden knapp 100 Tiere können nun von Besuchern in ihrem natürlichen Lebensraum am Kis-Balaton beobachtet werden. Außerdem bietet das Reservat auch zahlreiche Informationen zur Geschichte der Region, welche man in dem 2002 eröffneten Ausstellungszentrum erhalten kann.

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